Moin allerseits!
Schonmal vorab vielen Dank für's Lesen (wird ein Roman...) und kommentieren.
Ich habe hier ein bisschen gelesen und bin hoffnungsvoll, hilfreiche Meinungen und Impulse bekommen zu können.
Also, Vorgeschichte:
Ich bin 40, meine Frau 47, seit 18 Jahren zusammen, morgen 14. Hochzeitstag.
Sie ist meine erste, was es wohl eher komplizierter macht...
Auch ohne Erfahrungen vorher (meinerseits), war es eine "ganzheitliche", harmonische Beziehung auf Augenhöhe, sowas wie seelenverwandt.
Über die Jahre hat sich natürlich Alltag eingeschlichen, inzwischen 3 Kinder, Haus, Hund...
Naja, wird schon wieder, dachte ich. Aber es wurde immer schlimmer, eine Abwärtsspirale in eine Depression. Tiefstpunkt letztes Weihnachten, da war ich ein extrem leicht reizbares, (verbal) aggressives Aschloch zu meiner Familie geworden 😭
Meine Frau hat vor 6 Jahren plötzlich ihren Vater verloren, direkt vor Geburt unseres dritten Kindes, nie verarbeitet. Vor zwei Jahren dann ihre Mutter, die wegen Corona nicht mehr besucht werdeb durfte aber auch nicht entlassen wurde...
Meine Frau hat nur noch funktioniert, Mutter, Geld verdienen (ich langzeitkrank/long covid), fühlte sich nicht mehr als Frau.
So hatte sie sich Mitte letzten Jahres schon ein Zweithandy zugelegt und Apps genutzt.
Im November dann mit den Kids zu ner Bekannten, und von da aus zu ihrem ersten Seitensprung...
Vor Jahresende dann noch einen kennengelernt in den sie sich schließlich verknallte und alles dem Ende entgegenging.
Kurz nach Silvester habe ich dann aber ihre Affären herausbekommen (sie ließ absichtlich ihr Handy liegen...), wenn auch nicht annähernd den Umfang. Es waren bis Dato 6 Typen und der "Schwarm" so alle 2 Wochen.
Nachdem wir in den 5 Jahren zuvor ca. 5 mal Sex hatten (insgesamt...), drei Kinder etc. ist meine gesamte Welt zusammengebrochen.
Das hat mich aber auch resettet und mir gezeigt, was mir wichtig ist. Meine Ersatzbefriedigung Handyspiele war sofort vorbei, die meisten Depressionssymptome ebenfalls 🙏
Nun kämpfe ich um sie und alles andere.
Sie sieht und schätzt mein Bemühen, erkennt meine Wandlung - die sie nie erwartet hatte, deshalb ist Trennung/Scheidung vom Tisch - und kann sich ebenfalls eine Zukunft ohne mich nicht vorstellen.
Trotzdem haben wir uns verändert. Ich habe nach meinem "Aufwachen" auch gesucht und sogar gefunden. Mir fehlte vor allem (auch) das begehrt werden, aber vor allem Nähe, Zärtlichkeit, Respekt, freundliche Augen...
Meine Frau hingegen nannte es vor allem "Energie tanken" und wollte alles möglichst unverbindlich halten, weshalb sie ihr Verhältnis im März auf Eis gelegt hat und sich wohl nach einem Moment der Reflexion im August auch emotional die Kehrtwende machte.
Seit März war dann erstmal nix mehr.
Sie hat aber immer gesagt, dass sie "externes" weiterhin haben möchte/bräuchte.
Sie kam wieder auf mich zu, wir hatten kurz viel Sex, anders als sonst und dann war's wieder vorbei...
Inzwischen weiß ich, dass sie sich aufgrund der Art teilweise unwohl gefühlt hat und manche meiner unbedachten Äußerungen (das erste mal Sex seitdem sie ~30kg abgenommen hat!) sie verletzt haben. Leider fühlt sie sich schnell persönlich angegriffen.
Im Oktober war jetzt nochmal ein Seitensprung, obwohl wir über offene Beziehung gesprochen haben, aber noch keine Regeln festgelegt haben.
Das hat einerseits mich nochmal umgehauen, sie aber endgültig erkennen lassen, dass sie es nochmal ernsthaft mit mir versuchen will. Von Anfang an sozusagen. Wir sind andere Menschen geworden und müssen uns neu kennenlernen.
Inzwischen redet sie - wenn sie redet..., meist bin ich es - entweder von Regeln oder davon, dass ggf der Reiz weg ist, wenn sie darf bzw. sie es vielleicht gar nicht mehr möchte, wenn ich ihr wieder reiche.
Natürlich sind andere reizvoll. Aber je mehr ich von ihr habe, desto weniger vermisse ich. So geht es mir auch.
Ich denke, dass ist ein gutes Zeichen.
Jetzt frage ich mich, stimmt mein Eindruck, dass Zeit Entspannung bringt? Ich wurde massiv verletzt, aber es schmerzt seltener. Wenn auch kaum weniger...
Sie hatte schon eine offene Beziehung(en), als ich sie kennengelernt habe. Ich habe damals beide abgelöst.
Ich dagegen bin doch ziemlich monogam geprägt. Interessanterweise fühlt es sich nicht wie Eifersucht an, aber es tut mächtig weh, Details zu hören/lesen, Gedanken zu haben, was meine Frau gemacht hat/machen wird?
Ihr geht es allerdings auch so. Als ich teilweise unterwegs war (ohne Sex!) hat sie ein halbes Dutzend Mal die Haustür ab- und wieder aufgeschlossen und war ein Nervenbündel...
Für uns beide käme deshalb auch swingen absolut nicht in Frage.
Sollten wir Regeln festlegen (müssen), würde ich würde am liebsten nur wissen, wann sie weg ist. Ob mit Freundinnen oder nen Typen treffen gar nicht wissen, um mir sagen/einreden zu können, es war ja bestimmt nichts.
Allerdings hat sie durch einen Bekannten eine Art Vetorecht vorgestellt, dass man also schon die Absicht kundtut und der "Zurückgebliebene" ein Treffen bei nem komischen Gefühl canceln könnte. Oder zumindest etwas telefonisch klärt.
Dafür müsste man aber Details wissen und unterwegs immer erreichbar sein...
Puh...
Erste Gedanken dazu?